Kernpunkte einer Kanti
Kompetenz: Eine Kanti steht für die hohe Qualität des Schweizer Bildungssystems. Sie ist ein Ort des Lernens mit Ausstrahlung auf Stadt und Region. Lenzburg wird mit einer Kanti im Westen und der renomierten BSL im Osten zu einem Bildungsstandort mit hoher Attraktivität.
Kennzeichen: Eine Kanti stärkt die Standortattraktivität und kann zu einem eigentlichen Wahrzeichen der Stadt werden. Sie setzt Impulse und trägt damit zu einer qualitativ guten Entwicklung bei.
Kommunikation: Eine Kanti fördert den Austausch zwischen der Bevölkerung und den Bildungsinstitutionen. Sie bildet einen Ort der Begegnung auch fürs Quartier.
Kanton: Der Kanton ist ein verlässlicher Partner und ist interessiert an einem guten Projekt, welches die Anliegen der Standortgemeinden berücksichtigt.
Kosten: Der Kanton finanziert den Bau einer Kanti. Lenzburg muss sich beteiligen, wenn «Sonderwünsche» erstellt werden (zusätzliche Proberäume für Vereine o.ä.). Diese werden in einem gemeinsamen Projekt jedoch deutlich günstiger als wenn sie andernorts erstellt werden müssen. Steuereinnahmen liefert eine Kanti nicht direkt. Die Alternative von weiteren Wohnnutzungen (betrifft alle Standorte) würde zwar Steuereinnahmen generieren, jedoch auch wieder Infrastruktur-Kosten verursachen.
Kanti im Zeughaus - warum?
Kultur: Kantis sind ein Ort der Kultur. Ihre Infrastruktur soll so multifunktional geplant werden, dass sie auch für die Lenzburger Vereine genutzt werden kann. Der Stadtrat soll sich dafür einsetzen, dass insbesondere die heute im Areal ansässigen Musikvereine einen Ersatz für ihre wegfallenden Räumlichkeiten erhalten.
Kraft und Kondition: Die Lenzburger Sporthallen sind am Anschlag. Eine Kanti bietet durch eine 3fach-Turnhalle den Lenzburger Sportvereinen die Möglichkeit, die Infrastruktur jeweils an Abenden und Wochenenden für Trainings und Turniere benützen zu können.
Kontakt: Lenzburg West erfährt eine Aufwertung der Siedlungsqualität Heute fehlt ein Zentrum mit Treffpunkt-Funktion oder ein attraktiver Grünraum. Die Anlage rund um die Kanti und die Mensa können zu einem Austausch- und Freizeitort und auch vom Quartier genutzt werden. An den Wochenenden ist es ruhig.
Kombination: Die räumliche Nähe zur Schulanlage Lenzhard ist ideal. Synergienutzen ist in verschiedener Hinsicht gegeben (Verpflegung, Aussenraum, Sportanlagen, spezielle Anlagen wie ein naturwissenschaftliches Labor, Aula etc.). Der Standort ist vom Bahnhof aus gut zu Fuss, mit Velo oder Bus erreichbar. Lenzburg gewinnt an Attraktivität, Lebensqualität und Ausstrahlung – mit einer Kanti auf dem Zeughausareal!
Knackpunkte für die Ortsbürgergemeinde
Kauf oder Baurecht: Der Kanton möchte seine Liegenschaften lieber kaufen als mieten. Mit dem Verkauf ergibt sich ein hoher einmaliger Erlös für die Ortsbürger, welcher wiederum für die Lenzburger Bevölkerung investiert werden könnte. Mit einem Baurecht, welches für maximal 99 Jahre abgeschlossen werden kann, fällt ein jährlicher Baurechtszins an und damit eine planbare dauerhafte Einnahme. Es ist davon auszugehen, dass mit dem Kanton mit beiden Varianten eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden werden könnte.
Kanti oder Wohnüberbauungen? Im Richtplan ist das Areal als Wohnschwerpunkt enthalten. Dies bedeutet, dass eine hohe bauliche Dichte mit 150 Einwohnern pro Hektare sowie eine hohe städtebauliche Qualität gefordert ist. Die Alternative einer Kanti ist somit ein weiteres Quartier wie Im Lenz, Widmi oder Esterli-Flösch. Wenn sich der Kanton für einen anderen Standort in Lenzburg oder für denjenigen in Windisch entscheidet, stellt sich für die Ortsbürger gleichwohl die Frage, wann und wie der Wohnschwerpunkt geplant und überbaut werden soll.
Kontinuität: Es bestehen Befürchtungen oder Ängste, dass die Ortsbürger durch eine Kanti das «Filetstück» verkaufen und leichtfertig auf Einnahmen verzichten würden. Gleichzeitig ist die Befürchtung zu spüren, dass die Existenz der Ortsbürgergemeinde ein Auslaufmodell darstellen könnte. Die Zukunft wird es zeigen, ob diese Aargauer Spezialität überdauern wird. Die Diskussion hierzu ist eine Daueraufgabe, da die Existenz der Ortsbürgergemeinde kein Selbstzweck darstellen sollte. Die Ortsbürger verfügen neben dem Zeughausareal über weitere Liegenschaften, darunter der Seifi-Parkplatz an optimaler Lage. Das Zeughaus ist damit nicht das einzige «Filetstück»
Kontostand: Die Ortsbürger müssen mit ihren Mittel sorgsam umgehen und diese sinnvoll investieren, um auch in Zukunft ihre Aufgaben erfüllen zu können. Eine Kanti im Zeughaus wird aus rein monetärer Sicht nicht rentieren. Der gesetzliche Auftrag besteht jedoch nicht nur aus der Vermögensverwaltung. Das Vermögen dient der Förderung des kulturellen Lebens und der Unterstützung der öffentlichen Aufgaben der Einwohnergemeinde. Eine Kanti als Ort der Bildung und Kultur sowie aufgrund des Synergienutzens für die Einwohnerinnen und Einwohner und die Lenzburger Vereine erfüllt die gesetzlichen Kriterien. Die Mittel reichen, auch wenn der Erlös aus dem Kies zurückgeht.